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Rückblick Energietagung 20. November 2021

22. November 2021 – Die Energietagung der Mitte Kanton Zürich zum Thema «Wie gehen wir mit der Winterstromlücke um?» war einmal mehr ein voller Erfolg. Drei hervorragende Referenten fesselten die Teilnehmenden mit ihren Aussagen und vertieften in der Diskussion mit dem Publikum ihre Kernaussagen.

So zeigte Philipp Mäder, Leiter Public Affaires, Swisspower AG, Entstehung und Ausmass der Winterstromlücke auf.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Die Abschaltung des letzten Schweizer AKWs im Jahr 2034 (bei 50 Jahren Laufzeit) öffnet die Winterstromlücke massiv
  • Der Zubau an erneuerbaren Energien geht vor allem bei der Winterstromproduktion nicht schnell genug (Photovoltaik)
  • Der Importbedarf beim Strom im Winterhalbjahr steigt auf rund 15 TWh im Jahr 2034 und beträgt noch 2050 rund 9 TWh.

Philipp Egli, Leiter Research im Geschäftsbereich Energie bei ewz, zeigte nachhaltige Lösungsansätze der Strombranche auf. Sein Fazit: Die aktuellen Reserven reichen nicht. Es braucht den Zubau von Produktionskapazitäten der Wasserkraft und der Photovoltaik im Umfang von 2 TWh bis 2040, ergänzt durch Gaskraftwerke mit CO2-Abscheidung oder Wasserstoff befeuert. Aktuell scheitern die Lösungen noch am Widerstand des Umwelt- und Naturschutzes.

Dr. Romeo Deplazes, Bereichsleiter Lösungen bei energie 360°, stellte eine Reihe von hoch innovativen und ermutigenden Beispielen neuer Projekte aus der Gasbranche vor, so eine Arealentwicklung in Reinach, in der eine PV-Produktion mit Batteriespeichern und eine saisonale Wärmespeicherung durch Erdsonden kombiniert werden und die ganze Anlage durch ein intelligentes Energie- und Lastmanagement gesteuert wird. Weiter wurden Power-to-Gas- und Biogasanlagen gezeigt und innovative neue Ideen zur Speicherung erklärt wie die «Underground Sun Conversion» oder moderne Holzvergasungsanlagen.

Nach der Schlussdiskussion mit den Referenten konnte folgendes Fazit gezogen werden:

  • Die Winterstromlücke ist real.
  • Lösungen gibt es verschiedene. Die Kombination verschiedener Technologien (Sektorkopplung) ist nötig.
  • Wir dürfen keine Zeit verlieren. Entweder wir akzeptieren die Winterstromlücke, oder wir akzeptieren die Konsequenzen der Lösungen. Dazu braucht es wohl auch Gesetzesänderungen (Reduktion der Einsprachemöglichkeiten).
  • Alles hat seinen Preis, auch eine lückenlose Stromversorgung.

Beim offerierten Imbiss haben sich die Teilnehmenden noch rege unterhalten, bevor man sich in den nebligen Novembernachmittag verabschiedet hat.

Für die AG Energie der Mitte Kt. Zürich: Rolf Schaeren